Vor einiger Zeit bekam Dietmar Kottmann,
Rechtsdirektor im Dienst der Stadt Aachen und engagierter Mitstreiter beim
Aachener Geschichtsverein, einen fotografischen Nachlass, der aus
Originalaufnahmen vom Kriegsgeschehen im Land zwischen Maas und Rhein, besteht.
Die ersten Aufnahmen entstanden im November 1944, der Bestand endet mit Bildern
aus dem zerstörten Köln und der Umgebung aus dem März 1945. Ein Teil der
Aufnahmen liegt im Format 8,5 mal 5,5 cm vor, andere sind nur als
Kleinbildkontaktabzüge erhalten. Viele Bilder haben keine oder nur rudimentäre
Beschriftung, bei den Kontaktbögen fehlt sie ganz.
Die Fotos stammen von Jo
Lahaye aus Kerkrade in Niederländisch-Limburg. Erst achtzehnjährig, schloss er
sich im Herbst 1944, nach der Befreiung seiner Heimatstadt, als Dolmetscher der
US-Armee an. Sein Tätigkeitsbereich lag zunächst im Raum Aachen, nicht nur in
der Stadt selbst, sondern auch in umliegenden Ortschaften, wie Alsdorf, Haaren
und Bardenberg. In Fotoaufnahmen, die ihn ihrer meist mäßigen Qualität wegen,
als reinen Amateur ausweisen, dokumentierte er eindringlich die dortigen
Kriegsverwüstungen. Einige dieser Bilder finden sich auf der Webseite des
Aachener Geschichtsvereins.
Und
bald war Jo Lahaye auch auf der belgischen Seite im Einsatz: es liegen
Aufnahmen unter anderem aus Huy, Verviers, Pepinster und Esneux vor. Seine
Aufnahmen zeigen das Etappenleben der US-Soldaten, aber auch die täglichen
Bedrohungen, denen die Bevölkerung in den gerade erst befreiten Gebieten, wie
z.B. durch „V Eins“ Beschuss ausgesetzt war. Schließlich erlebt er die Gräuel
der Ardennenoffensive, Hitlers letztem verzweifelten Versuch, die Kriegslage im
Westen, nochmals zu seinen Gunsten zu verändern. Es gibt hier fünf Fotos, die
schrecklich verstümmelte Zivilisten zeigen. Höchstwahrscheinlich wurden diese
Menschen beim Amoklauf der Kampfgruppe Peiper, die Teil der 1.
SS-Panzerdivision „Leibstandarte Adolf Hitler“ unter Sepp Dietrich war, vorsätzlich
ermordet. Nachdem Peiper und seine Männer, auf ihrem Todesritt zur Maas,
zunächst mindestens 71 amerikanische Kriegsgefangene in Baugnez bei Malmedy
ermordeten, fielen ihnen in den nächsten
Tagen im Raum Stavelot nachgewiesenermaßen 164 Zivilisten zum Opfer. Auf die
Wiedergabe der diesbezüglichen Fotos verzichten wir an dieser Stelle, bei
berechtigtem wissenschaftlichem Interesse, sind die Fotos bei GrenzGeschichteDG
ab sofort einsehbar.
Der
eigentliche Fotobestand ist nunmehr aufgeteilt worden. Die Aachen relevanten
Fotos bleiben beim Aachener Geschichtsverein und sind im Stadtarchiv Aachen
deponiert, die Abzüge aus der Aachener Umgebung verwaltet Herr Rudolf Bast vom
Alsdorfer Geschichtsverein, die Bilder vom Rhein sind nach Köln gegangen und
wir verfügen über den belgischen Bestand.
Beim Klicken auf die Bilder erscheint eine Vergrößerung
Esneux Dec. 44
Esneux Dec. 44
February 1947 To Joe Lahaye Best wishes Your friend Ted Morie
Friederich Francois rue de Stemberts n 55 Verviers two fella´s who made us feel home in Verviers
hoei, dec `44
Liege, dec `44, statue of unknown soldier
hoei, opposite our billet, nov `44
MP in Bardenberg
P W - Camp, Hoei dec `44
Pepinster, Dec `44 - 1.
Pepinster, Dec `44 - 2.
Pepinster, Nov `44 - 2.
Pepinster, Nov `44 - Kafaes
Pepinster, Nov `44 - Walter in a Cave
to Joe, in memory of our many operations together, Harry